Sonntag, 9. Januar 2011
Reise nach Brunsbuettel
Heute ging es nach Brunsbüttel. Die Stadt bei der ich immer an Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl denken muss. Kanzler Kohl hatte in den frühen 90ern oder späten 80ern - ich glaube zu Wahlzeiten - eine Rede in Brunsbüttel gehalten. Aufgrund der Leibesfülle des Herrn Kohl jedoch sprach dieser den Ortnamen besonders sonderlich aus. Ergebnis war eher Buunsbüddl. Jedes mal konnte mein Vater lachen und sich aufregen. Herr Kohl war nicht sein bester Freund. Er war in einer Linie mit Jürgen Klinsmann, Nicolas Kiefer und Augenthaler. Das hieß
nichts Gutes!

Auf der Fahrt nach Brunsbüttel jedenfalls kamen wir auch am Kernkraftwerk Brokdorf vorbei. Für mich jedes mal ein Gefühl wie im Horrorfilm. Beklemmung. Ich traue den Dingern nicht eine Sekunde lang über den Weg. Weiter ging die Fahrt durch wunderbar flache, sonnendurchflutete Landschaft. Auf den Feldern waren die Entwässerungsgräben noch voller Schnee und Eis. Und darauf funkelte der Schein der schon tiefen, goldenen Sonne.

Kurz bevor wir unser Ziel erreichten führen wir noch am Kernkraftwerk Brunsbüttel vorbei. Still gelegt. Noch. Kein Dampf aus den Schornsteinen. Ein Riese im Winterschlaf.

Unser Navi wollte uns über den Nord-Ostesee-Kanal bringen per Fähre. Das wollten wir nicht. Wir sind nach links abgebogen und zum Lotsenhafen gefahren. Ruhig war es dort. Und kalt. Sehr kalt.




Wir sind dann noch fast bis zum Leuchtfeuer gegangen. Aber dort wurde es enger und eine Seite hatte keinen Schutz zum mit Eisschollen bedeckten Wasser hin gehabt. Dort schien es rutschig zu sein. Wir wollten trocken bleiben. Kalt war es schon, da brauchten wir nicht auch noch nass.

Beim Zurückgehen habe ich mich noch einmal umgedreht und ein echt schönes Foto machen können. Mit meinem Handy. Mit meiner Minolta X-700 habe noch einige Fotos mehr gemacht, der Film hat noch ca. 2 Fotos frei. Ich freue mich schon sehr darauf, die entwickelten Fotos zu sehen. Auch weil noch welche darauf sind, die uralt sein müssen, weil ich meine alte Filmkamera gerade erst wieder reaktiviert habe.




Ich bin echt froh, dass ich mich so langsam wieder "normal" bewegen kann. Auch mal längere Strecken fahren kann. Seitdem meine Achillessehne gerissen war, habe ich den Wert eines funktionierenden Körpers deutlich höher geschraubt. Gleichzeitig aber auch verstanden dass ALLES ganz schnell vorbei gehen kann. So unerwartet wie meine Sehne riss kann auch schlimmeres passieren. Ich werde ganz sicher meine Umwelt noch bewusster erleben...

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