Freitag, 24. Dezember 2010
Der Kraftzwerg
Wenn es in meinen Gedanken um Autos geht, dann denke ich zu aller erst an Motorengeräusche. Mir ist es fast egal, wie viel PS ein Wagen hat, oder welche Höchstgeschwindigkeit das Auto erreichen kann. Die neuen modernen Autos sind mir alle viel zu synthetisch. Fahrzeuge bei denen andere schwärmen, welche wundervolle Kraftentfaltung gegeben sei und welch "weicher" Lauf der Motor hätte, da suche ich nach einem Charakter. Ich habe noch vor drei Jahren einen Fiat Cinquecento gefahren, mit einem Ansaugsystem aus Carbon und einer Sport-Abgasanlage. Als dann die Spritzwand bei dem damals 14 Jahre alten Wagen den Geist aufgab, kam endlich purer Motorenklang in den Innenraum. Ab dem Zeitpunkt wollte ich nicht mehr aussteigen. Leider musste ich den Wagen aufgrund andauernder Reparaturkosten ein Jahr später verkaufen. keine 70km gefahren - total neu

Der Cinquecento hatte einen wunderbaren Klang zwischen 3500 und 5000 Umdrehungen.

Jetzt im Moment fahre ich einen '97 Opel Astra der von der Motorcharakteristik vollkommen anders als der Fiat ist. Leistung eher im Drehzahlkeller( Opel: höchstes Drehmoment: 2800 u/min) und nicht bei hohen Drehzahlen( Fiat: höchstes Drehmoment 4600 u/min). Die "Rennfahrer" würden dem Opel eher Adjektive wie brummig oder rau geben. Ich empfinde ihn unglaublich entspannend und unter Vollast kernig. Die Kraftentfaltung ist wirklich unregelmäßig. Aber gerade dass macht es so besonders. Gerade der Motor X16SZR ist noch einer der ganz "alten Sorte" mit einfacher Einspritzung für alle vier Ventile. Leider werden solche "ineffizienten" Motoren heute nicht mehr gebaut. Deshalb bin ich so glücklich noch einen fahren zu können. Interessieren würde mich auch ein Volvo 850 oder S70 mit einem Reihen-Fünfzylinder-Motor und 10V, somit einer Nockenwelle. Es gibt diese auch mit 20V. Mehr Leistung, weniger Charakter. Glaube ich. Davon aber vielleicht erst später mehr.

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